Mittwoch, 5. März 2008

Kontrolle: eine moderne Form des legitimierten Misstrauens?

Wir schenken eigentlich gerne den Menschen unser Vertrauen. Es ist die Basis des gemeinschaftlichen Arbeitens in dem Unternehmen. Es klingt positiv, ist motivierend, spiegelt Offenheit, drückt Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit aus. Das Leben wird angenehmer gestaltet, wenn wir dem anderen Vertrauen.

Unser Verhalten im Betrieb zeigt aber ein ganz anderes Bild. Unser Vertrauen wird überwacht durch Kontrollen. Je genauer diese, desto höher das Gefühl von Vertrauen. Vertrauen ist also messbar, bewertbar in einer Skala.

Wenn ich aber Vertrauen habe, dann brauche ich doch keine Kontrollen? Brauche ich wirklich eine Bestätigung für mein Vertrauen?

oder ist

schon das Fehlerfreie Ergebnis bei den Kontrollen doch eher ein erschütterndes Zeugnis für unser permanentes Misstrauen!

Wer ist von Euch frei von diesen Gedanken und überzeugt mich vom Gegenteil?

Entwicklungsstufen im Berufsleben

Ich vergleiche das gerne mit folgenden Bildern:

1. Wanderer mit Rucksack auf Trekking Tour ist der Berufseinstieg wo man beginnt den Rucksack der Erfahrungen zu füllen auf seinem Berufsweg.

2. Eine Rikscha mit ziehenden Menschen davor ist der Bereich, wo die Berufserfahrung nicht nur in einem kleinen Rucksack passt und der Mitarbeiter bereit ist, den "Karren" selber mitzuziehen. Er ist reif für Führungsverantwortung.

3. Der Kutscher mit einem Pferd. Hier übernimmt die junge Führungskraft ihr erstes Pferd und muss es mit seiner Ladung sicher ans Ziel bringen. Ob das Pferd für Mitarbeiter oder ganze Abteilung steht spielt hierbei keine Rolle.

4. Kutschengepann mit mehreren Pferden. Der Abteilungsleiter wird zum Ressortleiter und hat jetzt viele Aufgabenbereiche die es zu führen gilt. Aber, die Kutsche bekommt das Ziel noch vorgegeben.

5. Der Bauer hinterm Pflug mit nebeneinander eingespannten Pferden.
Jetzt ist die Führungskraft an der Spitze angekommen. Er steht hinter den Abteilungsleitern ( die analog der Pferde) einegspannt werden in einem Prozess des beackerns und wirtschaflichen Urbarmachens des Bodens. Der Bauer/Direktor selber gibt die Richtung vor, er hält die Zügel in der Hand und muss sich nur auf sein know how verlassen und sein Führungskönnen um den Flug sicher durchs Feld zu führen.

Auf allen Stufen vorher, kann die Führungskraft noch einspringen und teil des Gespannes werden. Beim Flug geht es nicht mehr, denn dann fehlt hinten derjenige der das Ziel vorgibt. Im Gespann der Kutsche kann das einzelne Pferd die Richtung anzeigen und somit auch kurzfristig vom Menschen übernommen werden. Das Freigespann am Flug würde in alle Himmelsrichtungen laufen, bis sich alles restlos verzettelt hat.

Geht da jetzt so manchem Manager mal endlich ein Licht auf????

Kann sich bei der Jugend Verantwortung & Belastbarkeit im Job treffen?

Immer häufiger darf ich erfahren, wie wenig die Heranwachsenden heute im Job belastbar sind. Da können sie feiern und trinken bis jedem Erwachsenen die Augen zufallen und der Arzt kommt, aber Arbeiten?

Das ist was ganz anderes. Jeder möchte einen tollen Titel zu Beginn und schwärmt einem was vor, wie motiviert er/sie und wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen im Job. Die Meinungen aber, was das im Alltag bedeutet klaffen anscheinend Lichtjahre auseinander!

Arbeiten heisst nämlich in erster Linie, sich in die Tätigkeiten selbständig hereinfinden, (Schule ist ja schliesslich vorbei!) sie verstehen lernen und fehlerfrei ausführen. Das nicht nur einmal, nein, dass sollte zu einer Routine werden. Einarbeitung ist nicht gleichzusetzen mit dem Vorbeter in der Schule (den man ja zu letzt auch nicht Ausstehen können!).

Fehler machen ist ja erlaubt, ABER: das ausbügeln ein MUSS. Und hier stellt sich ein verstärkt auftretendes Phänomeen ein: Plötzlich will der junge Mensch nichts mehr von Verantwortung wissen, er/sie stottert und stammelt, lügt zumeist das blaue vom Himmel und ist eigentlich spontan völligst überlastet. Er/sie muss umgehend geschont werden, fühlt sich ausserstande den Fehler zu suchen oder zu beheben. Das müssen andere für ihn machen, währenddessen er/sie sich in Selbstmitleid flüchtet und andere von der eigenen Unschuld zu überzeugen versucht.
Wo bleibt denn da die "Verantwortung" übernehmen?

Wo ist denn der Wille erkennbar, dass sich hier jemand für die Arbeit interessiert und bereit ist, sie zu leisten?

Wo nimmt denn jetzt der junge Mensch seine Pflichten wahr?

Er/Sie hängt jetzt mit dem Daumen im Mund, heulend an Mutters Rockzipfel und versteht die Welt nicht mehr...

Ich kann da nur sagen: WACHT ENDLICH AUF! Das ist das ganz normale Leben und das besteht nicht nur aus einer zugedröhnten, verkifften, versoffenen Fun-Party!

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